Vor einer Woche gab es auf den Social-Media-Plattformen mal wieder einen verbalen Urknall zu verzeichnen. Überall las man etwas über „Super Straight“ und ehrlich gesagt, kam es bei mir erst durch meine Patentochter an, warum sich viral alle sinnbildlich die Köppe einschlugen. Irgendein Dulli hatte auf TikTok seine Meinung über seine sexuelle Orientierung oder Vorliebe preisgegeben und sich damit öffentlich gegen transidente Frauen geäußert. Auch bei Joachim und mir kam diese Art des medialen Anprangerns weniger gut an, doch ich habe noch eine andere Meinung dazu, als er… (lest hier Joachims Meinung zum Topic Super Straight)
Social Media gab uns allen Macht! Jeder Hans und Franz kann hier ein „Star“ werden und seine Meinung äußern. Ob mit Hintergrundinformationen oder ohne, ob mit Bildung oder ohne und auch ohne IQ ist es kein Problem vor eine Handykamera im hauseigenen Wohnzimmer zur treten. In diesem Moment fühlt sich dieser Mensch wie mein Ex-Freund, als hätte die Welt nur auf ihn gewartet… So blaht er seine unbedachte Meinung in die Kamera und oft auch in die Social-Media-Kanäle. Was dann passiert ist auch klar, weil es zu viele Menschen ohne Hobby da draußen gibt, springen sie alle auf dem Wannabe-Star herum. Inhaltlich vielleicht oftmals zu Recht, doch wenn zigtausend Menschen sich nun auch mit dem publizierten Thema beschäftigen, entsteht ein Schneeball-Effekt wie bei dem Diskussionsthema „Super Straight“.
Was ist „Super Straight“?
„Super Straight“ ist eine sexuelle Vorliebe, die laut des eben erwähnten Idioten bedeutet, dass ein hetereosexueller Mensch, sagen wir mal eine Frau, zwar auf Männer steht, aber es ausschließt etwas mit einem transidenten Mann zu haben. Also ein Mann, der mal als Frau geboren worden ist. So far so good or not good. JEDER Mensch da draußen, aber absolut jeder hat seine Präferenzen bei der Partnerwahl. Seien es sexuelle Vorlieben, Fetische, Wünsche oder einfach nur ein optisches Beuteschema. Absolut jeder.
Noch verrückter wird die ganze Diskussion aber, wenn man hört, dass die „Super Straight“ Anhänger nun mit der Abkürzung SS (wtf?) sich dem LGBTQ+ anschließen wollen. Also mal ehrlich Leute, krieg ich jetzt bitte auch einen Buchstaben für Missionarsstellung im Dunkeln? Ohne Witz, möchte jetzt wirklich jeder da draußen für seine noch so kleine Vorliebe bitte Buchstaben haben? Bei LGBTQ+ geht es darum, dass Menschen eine Community haben und Gehör finden, aber nicht darum, dass jeder seine kleinsten Präferenzen nun öffentlich macht…
Warum dann das Theater um das Thema?
Ich finde es nicht verwerflich, dass jemand seine sexuelle Vorliebe hat oder für sich persönlich etwas auch einfach ausschließt. Tue ich auch. Tut auch Joachim. Was für mich ein Problem ist, ist nicht der Fakt, dass man für sich selbst bestimmt: „Nein, das ist nichts für mich!“ sondern, dass man Menschen somit öffentlich bloßstellt und in eine Schublade stopft, die minderwertig erscheint.
Der besagte TikTok Affe kann ja seine Vorliebe haben oder auch für sich selber sagen, transidente Menschen sind nicht meine Vorliebe. All good, aber sobald man diese Einstellung öffentlich macht in dieser Art und Weise wie er es getan hat, verletzt man Seelen. Und zwar bei diesem Thema sogar Menschen, die oftmals keinen leichten Lebensweg hinter sich haben. Also warum überhaupt den Mund dazu aufmachen bzw. wer Junge, WER hat denn danach gefragt, auf wen du stehst?
Bin ich „Super Straight“?
Diese Frage muss jeder für sich selbst klären und ich glaube, die meisten Menschen haben wie gesagt eine Vorliebe und sind nicht für alles offen bei der Partnersuche. Ist einfach ein Fakt. Thema und Vorliebe sind an dieser Stelle aber einfach völlig egal. Ich kenne meine persönliche Antwort, aber es ist eben privat und niemand will das wissen. Ich will auch nicht der Weltverbesserer sein, wie viele Menschen da draußen, der jetzt sagt: „Uhh, wie kann der TikTok Typ nur so denken?„. Die „Moralpolizei“ in unserer Generation geht mir nämlich tierisch auf die Nerven im World Wide Web. Aber leider ist es heutzutage auch so, jeder Affe kriegt Gehör über Social Media und die sogenannten „Gutmenschen“ geben ihm auch noch die gewünschte Aufmerksamkeit. Ganz zu schweigen davon, dass sicherlich die meisten „Gutmenschen“ eben auch keine sind.
Und die Moral von der Geschicht? Fresse halten schadet nicht….
Dir gefällt dieser Beitrag nicht? Dann #blogmichdoch!