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Neuer Dating-Trend: Paperclipping

Unsere heutige Welt scheint nicht mehr, als ein trauriger Haufen von Vollidioten zu sein. Die Zeiten der menschlichen Evolution sind ganz offensichtlich vorbei. Die großen Köpfe der Dichter und Denker existieren nur noch in der Papierform und verstauben einsam in den wenigen Bibliotheken vor sich hin. Alles, was Menschen heute noch beschäftigt, sind Trends. Selbstverständlich habe ich hier ein besonderes Highlight für euch rausgesucht. Paperclipping nennt sich der neue Dating-Trend und er klingt spezieller, als er eigentlich ist.

Was sich die Medien-Akteure so alles einfallen lassen, um neue Trends zu setzen. Wenn mir als Mann eines dieser Klatsch-Magazine vor die Füße fällt, bin ich immer wieder verwundert, für was sich die Welt da draußen so interessiert. Insbesondere Frauen lassen sich von neu kreierten Wortschöpfungen geradezu magisch überzeugen und verinnerlichen diese dann ab der ersten Sekunde. Daher wird jeder von euch schon einmal von Ghosting, Benching oder Breadcrumbing gehört haben. Schrecklich, oder? Wo jeder Kerl nur ein Stirnrunzeln von sich gibt, kreischen die Mädels laut los: „Ja so einen Typen hatte ich auch schon.“ – Ladys, ernsthaft: Ich krieg Zahnschmerzen davon!

Ohne lange um den heißen Brei reden zu wollen, hier ist er, der neuste „Schrei“: Paperclipping. Im Endeffekt einfach nur ein Begriff für Menschen, die man früher noch „Nervensäge“ genannt hat. Klingt komisch, ist aber so. Die neumodische Nervensäge nervt somit nicht mehr, sie betreibt professionelles Paperclipping. – Ach, wie ich diese neuen Trends liebe…. Aber wo genau kommt dieser unnötige Quatsch auf einmal her?

Paperclipping für Anfänger:

Entstanden ist der Name durch einen Instagram Post, einer NewYorker Illustratorin. Verrückt, wie einzelne Menschen unseren Sprachgebrauch prägen können. Unter dem Nutzernamen @violetclair hat Samantha Rothenberg eine Zeichnung veröffentlicht, mit der aus Windows bekannten Büroklammer „Clippy“ oder zu Deutsch „Karl Klammer“. Einige von uns kennen diese Büroklammer noch als nerviger Popup mit Nachrichten und Tipps, die kein Mensch braucht. Symbolisch soll Samanthas Illustration auch genau für diese Menschen stehen.

Paperclipping beschreibt Menschen, die einige Zeit wie verschwunden wirken und plötzlich wieder auftauchen. Wer von euch kennt das auch? Monatelang scheint ein Kerl wie vom Erdboden verschwunden und auf einmal meldet er sich bei dir. Oder ein Ex-Freund, der hin und wieder mal abends schreibt, wenn er Bock auf eine Runde Netflix hat, der alten Zeiten wegen… Ihr seht, Paperclipping gibt es in diversen Formen. Als Mann kenne ich aber auch einige Frauen, die ähnlich unterwegs sind. Hier meine Erfahrung.

Unterschiede von Männern und Frauen

In der Zeichnung von Samantha sagt die Büroklammer unter anderem einen Satz, der zu Deutsch so viel bedeutet wie: „Aber ich will nicht, dass du mich vergisst.“ Ein ganz klares Verhaltensmuster einer Frau. Während Männer eher mit einem speziellen Hintergedanken ankommen, wollen Frauen nur deine Aufmerksamkeit. Oft ist es so, dass sie dich eigentlich ganz nett findet, aber nie mit dir zusammenkommen wird. Doch sei dir sicher, sie wird sich melden! Immer dann, wenn sie sich alleine fühlt oder ihr Schwarm sie gerade enttäuscht hat. Eine Frau nutzt Paperclipping ausschließlich, um ihr Ego zu pushen und dich danach wieder mit Desinteresse abzustrafen.

Bei Männern verhält sich das Ganze meist etwas anders. Der Klassiker ist, dass er kurzfristig Bock auf eine Runde Matratzenwälzen bekommt und dich entweder „mal wieder“ oder „endlich mal“ auf dem Rücken liegen sehen will. Ein anderer Punkt, weshalb Männer Paperclipping betreiben ist, dass sie eine Frau warmhalten wollen. Ähnlich wie bei den Frauen melden sie sich nur aus reinem Eigennutzen. Quasi als Absicherung, falls mal etwas schiefgeht. Wenn ein Mann sich immer wieder aus dem Nichts meldet, steht er auf dich, aber ist entweder zu schüchtern es dir zu sagen oder möchte dich nur für schlechte Zeiten warmhalten. Man könnte sagen, Paperclipping ist die gesteigerte Form von Benching.

Zum Abschluss stellt sich jetzt noch die Frage, wie man am besten auf so jemanden reagieren sollte? Wenn du nach etwas anderem, als dem Partner von der Stange suchst, solltest du definitiv antworten und ihm die Chance geben, weiter unkonventionell mit dir zu sein. Aber ich denke, es ist besser, solche Menschen langfristig mit selbigem Desinteresse zu strafen und sie ins Leere laufen zu lassen. Wer ständig vom Erdboden verschwindet, sollte diesem gleich gemacht werden, wenn er wieder auftaucht. 😛

Alles in allem ist dieser neue Dating-Trend also nicht wirklich eine neue Sache. Aber wie mit vielem, gibt es das Altbewährte in neuem Gewand, um es etwas frischer wirken zu lassen. Ich lasse in diesem Sinne erstmal wieder diese komische Welt auf mich wirken und wünsche euch allen da draußen: Happy Paperclipping!


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