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Penis als dritte Person: Was soll dieser Schwachsinn eigentlich?

„Ach Baby, er ist heute nicht so gut drauf!“Biiiiiittttteeeee wer? Die Rede ist von seinem Penis. Männer und auch schon Jungs reden immer wieder oder ausschließlich von ihrem Pimmel in der dritten Person. Als würde er ein Eigenleben führen. Man kann nichts dafür, wenn „ER“ keinen Bock hat, wenn er woanders reinwill, als er hingehört und überhaupt ist „ER“ das Zepter zu Macht und Weisheit.

Ein Thema, zwei Ansichten aus weiblicher und männlicher Sicht:
Der Penis in der dritten Person…

CHRISTINA:

Habt ihr schon mal von einer Frau gehört, die permanent von ihrer Vagina in der dritten Person redet? Wie weird wäre es, wenn Sätze normal wären wie „Oh nö, jetzt blutet sie schon wieder!“ – Merkt ihr Männer es nicht? Das würdet ihr, meiner Meinung nach, nämlich äußerst befremdlich finden.

Warum also reden Männer dauernd in der dritten Person von ihrem Penis? Schon als Kind geht das los und als Erwachsener wirkt es immer so, als könne ein Mann gar nichts dafür, was sein wertes Stück macht oder sich wünscht. Es wird so getan, als hinge da noch ein kleiner Mensch an ihnen dran, der behandelt wird, wie der beste Homie: „Er macht dies, er macht jenes, kann deiner auch…?“ Ehrlich gesagt, geht mir das langsam ein bisschen auf den Sack und ich finde es verrückt. Keine Frau redet so und es ist auch ehrlich gesagt extrem albern, einer Wurst in Pelle mit Schwellkörpern eine solche Bedeutung zuzumessen. Auch eine Argumentation von Männern, die gerne bei dieser Frage kommt, „er fühlt sich fremd an“, verstehe ich nicht. Außer Heidi Klum redet niemand mit seinen Brüsten, die ebenso außen am Körper dran sind. Bei manchen Männern (und bei Heidis Brüsten) geht es sogar so weit, dass sein Penis einen Namen hat!

Warum wärs bei Frauen eher extrem merkwürdig und bei Männern mal wieder normal, über den Penis bzw. die Vagina in der dritten Person zu sprechen? Vielleicht kann Julian das mal erklären oder sein…. AHHHHHH!

Warum ist der Penis eine dritte Person und hat vielleicht sogar einen Namen?

JULIAN:

Also eines muss ich erstmal vorwegnehmen, denn dass Christina das nicht nachvollziehen kann, ist klar. Ihr fehlt es ja schließlich auch an 20 cm Denkmasse. 😀 Dass Männer dauerhaft von ihrem besten Stück in der dritten Person reden, halte ich zudem für ein Gerücht. Aber ich glaube, es ist angenehmer über eine theoretische „Person“ als über seinen eigenen Schwanz zu reden. Denn dann wird man sofort als perverser und asozialer Typ abgestempelt. Das Vermenschlichen dient also nur dem Zweck, auch als Mann über intime Stellen reden zu können.

Woher das Ganze rührt, ist auch relativ logisch. Der kleine Freund da unten fühlt sich tatsächlich an, wie eine eigene Persönlichkeit. Er erregt sich von alleine und selbst wenn du den ganzen Tag nicht einmal an Sex gedacht hast, dein Penis meldet sich irgendwann von alleine. Klingt jetzt etwas komisch, aber das ist so ähnlich wie wenn es plötzlich irgendwo juckt und man kratzen möchte. Genauso verhält es sich mit dem „Homie“ in der Hose. Er meldet sich selbstständig und gibt einem das Gefühl, er möchte doch jetzt bitte irgendwo reingedrückt werden. Ich würde sagen, vom männlichen Gesamtgefühl her, liegt es einfach nahe, ihn als jemand Eigenständigen darzustellen. Apropos, ich glaube, ich sollte hier jetzt Schluss machen, er wird langsam müde….