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Social-Media ist eine neue Art der Prostitution

Ich sage immer gerne: „What a time to be alive.“ Zu Deutsch heißt das so viel wie, was für ein Glück in dieser Zeit zu leben. Aber ist es wirklich Glück? Natürlich nicht, wenn ich so etwas sage, dann nur mit viel Ironie in meiner Stimme. Diesmal beziehe ich mich mit meiner Aussage im Speziellen auf die ganzen Influencerinnen und diese, die es noch werden wollen. Denn für mich steht eindeutig fest, Social-Media ist eine neue Art der Prostitution.

Ich habe das Glück in einer besseren Gegend mit schönen Villen um mich herum zu wohnen. Wenn ich bei meinen Spaziergängen an diesen Häusern vorbeikomme, sehe ich oft junge Mädchen, die sich davor in wilde Posen schmeißen. Das Rudel an Freundinnen drumherum erzeugt ein Blitzlicht-Gewitter und in Sekundenschnelle springt eine andere aus der Runde vor das edle Motiv. Manchmal schaue ich mir das Geschehen für einen Moment an und frage mich, wieso diese jungen Dinger nicht einfach etwas Normales spielen können, wie wir das früher gemacht haben.

Ich selbst bin viel auf Social-Media-Plattformen unterwegs und würde daher behaupten, mit der Materie schon sehr gut vertraut zu sein. Ich erinnere mich noch gut an Zeiten von SchülerVZ, Wer kennt wen, Knuddels, ICQ, MSN und wie sie nicht alle hießen. Theoretisch sind wir alle mit diesem „Internet“ aufgewachsen und dennoch war es anders, als es heute ist.

Wenn ich mit meinen Freunden chatten wollte, war das meist zeitlich begrenzt. Anfangs, weil die Gebühren für das Internet zu Hause nicht billig waren und später, weil meine Mutter mir erklärte, dass Bildschirme viereckige Augen verursachen. Wie ich diesen Spruch gehasst habe…. An Apps auf dem Handy war gar nicht zu denken. Das Neueste in diesem Bereich war „Snake 2“ und später WAP fähige Smartphones mit Browser und Spielen. Wobei der Internet-Button für uns das Tor zur Hölle war. Einmal draufgekommen, hat man hektisch versucht, alles auf dem Gerät zu beenden. Wie ich damals gesagt hätte: „What a time to be alive.“

Medienkonsum früher im Vergleich zu heute

Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass die Mädchen damals genauso naiv waren wie heute, es war nur nicht öffentlich. Bevor der große Aufschrei kommt: Ja Jungs sind auch naiv, mit dem Unterschied, sie präsentieren ihre Klamotten, ihre Coolness oder das was sie besitzen. Mädchen hingegen lernen scheinbar früh, sich und ihren Körper zu präsentieren. Ich hoffe, der Unterschied ist für alle verständlich ausgedrückt. Und hier kommen wir zum springenden Punkt.

Aus den Mädchen, die damals eine hautenge Miss-Sixty Jeans getragen und dir eine SMS geschickt haben, sind heute Instamodels in Leggings geworden, die ihren Arsch komisch in die Kamera drücken, nur damit er fett aussieht. Mich regt nicht nur auf, dass es einfach bescheuert aussieht, sondern auch, dass schon viele 12-Jährige mit einer Fresse voller Make-up diesen Trends nachkommen. Dank Instagram sind für mich ein Großteil der Frauen zu Social-Media Nutten geworden. Ein harter Begriff, aber genauso ist es. Insbesondere Instagram ist voll mit halbnackten und in Sportkleidung gezwängten Frauen, die meinen, sie sind jetzt erfolgreich, weil sie eine Tee-Marke präsentieren. „Bussines-Woman“, dass ich nicht lache. Diese Mädels verkaufen einfach nur billige Produkte, auf einem billigen Markt in einem billigen Outfit.

Instagram war erst der Anfang, es folgen Snapchat & TikTok

Social-Media ist eine neue Art der Prostitution. Und die Leute tun es freiwillig. Für diese Art der Intimität gibt es nur leider keine Pille danach. Ich selbst habe schon Beiträge für Geld erstellt und weiß daher, dass es sich für die meisten Micro-Influencer nicht wirklich lohnt, Werbung zu posten. Ich verstehe es, wenn jemand einen netten Nebenverdienst daraus ziehen will, aber die meisten Menschen wollen nur Likes.

Für mich ist Snapchat die faszinierendste aller Apps. Wozu ist es notwendig, dass alte Nachrichten automatisch gelöscht werden? Aus meiner IT-Admin-Sicht ist das Klasse! Spart Unmengen an Speicherplatz. Aber ich persönlich will nur, dass keiner meinen Verlauf sieht, wenn ich unanständige Dinge verschicke. Hier haben wir also wieder unsere aufgeschlossene Folgegeneration, die sich Nacktfotos gepaart mit Hundefiltern hin und her schickt. Natürlich sendet die naive 13-Jährige ihrem Schwarm ein Foto, wenn er danach fragt. Das hat ja bei uns damals schon über ICQ geklappt. Aber heute haben die Kinder 24/7 Zugang zum Internet und ihren Freunden. Das macht die Situation nicht gerade besser. Denn der eigene Status in der Gemeinschaft steht und fällt mit der öffentlichen Wahrnehmung bzw. dem Social-Media-Auftritt.

Der neuste Trend in Zeiten der Corona-Krise ist auf TikTok zu beobachten. Frauen laufen nackt zu ihrem Freund, der gerade am Zocken ist und filmen seine Reaktion. Ein Traum für jeden Mann, aber es gibt auch Trends, die ich etwas eigenartig finde. Zum Beispiel täuschen auf TikTok junge Mädchen das Stöhnen eines Orgasmus vor und rollen ihre Augen, während sie sich durch die Haare fahren. Ich finde, das führt einfach zu einer Verzerrung unserer Welt. Ich bin nun knapp 30 und habe nicht das Gefühl spießig zu sein, ich freue mich eher darüber, dass auch Frauen mittlerweile offener mit ihrer Sexualität umgehen.

Aber für mich steht fest, ich muss keine stöhnenden Mädchen auf TikTok oder dicke Hintern auf Instagram sehen. Für mich fehlt nur noch, dass man online mit der Zahl seiner Sexualpartner angibt. Im Endeffekt kann es mir ja egal sein, aber dennoch habe ich einen Tipp an diese Girls: Es muss nicht alles auf Social-Media geteilt werden, nur um sich für ein paar Likes zu prostituieren.


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