„Hey, mir geht es heute nicht gut, ich hab das Gefühl zwischen uns stimmt was nicht mehr, können wir reden?“, sagte sie zu ihm. „Mmh ich hab gerad keine Lust zu sprechen.“, erwiderte er. Kurz überlegte sie, ob es heute wohl unpassend sei, mit ihm über ernste Themen zu sprechen, da er schon wieder betrunken war. Doch wann war er noch klar im Kopf? Jede freie Minute nutzte er, um mit seinen Freunden zu trinken oder zu kiffen. Normale Gespräche? Klarer Verstand? Fehlanzeige. Damit begann der Anfang vom Ende einer langjährigen Beziehung, denn es war keine Phase, dass sich der Alkohol und die Drogen zu dem größten Beziehungsproblem entwickelten, das sie jemals hatten…
Woran erkennt man, dass das Beziehungsproblem durch Drogen zu groß geworden ist?
Als sie sich kennenlernten, war eine ihrer ersten Fragen – nach der wichtigsten heutzutage, ob er überhaupt Single sei – ob er Drogen nimmt oder viel trinkt? Nein, sagte er damals, findet er alles widerlich. Sie war beruhigt.
Jahre später änderte sich diese Einstellung. Aus dem Nichts zündete er sich in einer Sommernacht einen Joint an. Auf ihren entsetzten Gesichtsausdruck antwortete er nur: „Guck nicht so, ich rauch nur sehr selten mal einen, das entspannt mich.“.
Ein Jahr später war er jeden Tag dicht, teilweise von morgens bis abends. Er kam nach Hause, zog sich nicht mal mehr die Schuhe oder die Jacke aus und baute sich schon den ersten Joint oder schenkte sich das erste Glas Whiskey ein. Viele weitere sollten folgen. Sie stand in der Tür, schaute sich das an, sprach ihn darauf an, bat ihn es zu lassen oder wenigstens zu minimieren. Es interessierte ihn nicht. Er war süchtig und merkte es nicht mal. Er bestritt es bereits süchtig zu sein, doch als er mal wenige Tage von sich aus nichts der Art zu sich nahm, zitterte er, er war extrem nervös und ihm war kalt.
Ja, so kalt wie ihr, wenn sie sich anschaute, was aus ihm geworden war. Süchtig? Er? Niemals! War seine Einstellung.
„Er könnte ja täglich aufhören…“ Aber er tat es nicht, auch nicht, als das Beziehungsproblem durch die Drogen riesige Ausmaße erreicht hatte.
Sie hatte ihn mal so sehr geliebt, doch der, der da saß, war nicht mehr dieser Mann
Kein Gespräch war mehr möglich mit ihm. Es kamen zusammenhangslose Antworten, auf Fragen ihrerseits ging er nicht mehr ein und antwortete völlig andere Dinge, als die, die sie gefragt hatte. Lösungen für einen Streit oder ein Problem zu finden, war unmöglich geworden. Er hörte nicht zu oder konnte es auch nicht mehr, weil er dauerhigh war. Sie hätte sich ihre Worte sparen können und sich mit der Palme auf der Fensterbank hinter ihm unterhalten können.
So saß sie da, monatelang und dachte an die längst vergangen Jahre, wo er klar im Kopf war. Anfangs stellte sie sich vor, dass er es selbst merken würde, wie er sich benahm, doch das war ein Trugschluss. Wie auch, wenn man nur noch breit war.
Ein Beziehungsproblem durch Drogen führt meist zur Trennung
Meine Freundin sprach lange nicht darüber, was bei ihr Zuhause abging. Klar, wer gibt auch schon gerne zu, dass der Freund nun völlig verklatscht war und die Beziehung nur noch vor sich hinvegetierte. Als sie endlich den Verlauf der Partnerschaft in unserer Mädelsrunde erzählte, hatte sie Tränen in den Augen und ihr Blick war leer. Ihr war klar, dass sie ihn verlassen musste, er hatte seine Prioritäten längst gesetzt und sie hatte so oft versucht, ihn darauf aufmerksam zu machen, was zwischen ihnen passierte. Durch Drogen oder Alkoholkonsum können große Beziehungsprobleme entstehen, da hilft es auch nicht sich zu sagen, dass man die „Liebe für immer“ mit ihm wollte.
ER ist nicht mehr da.
Er ist nur noch eine Hülle mit völlig verfälschtem Inneren.
„Rette dich, weil es sonst keiner tun wird!“ – Rieten ihre Freundinnen und auch wenn das Beziehungsende hart war, weil man ja wusste, er war mal anders. Man kann in so einer Situation nichts machen, außer den Anderen auf das Beziehungsproblem, verursacht durch die Drogen, hinweisen. Wenn es nicht interessiert, dann muss man gehen, bevor man selbst an der Situation kaputtgeht. Der Mann oder die Frau, die man mal geliebt hast, gibt es so nicht mehr, denn eine Sucht endet nicht von heut auf morgen und ohne dass der Betroffene es auch will.
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