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Sind die Erwartungen einer Frau zu hoch?

In den Gesprächen, die ich mit Frauen bisher so geführt habe, wechselte das Thema oft von Liebe, über Dating zu Beziehung und schnell rüber zu den Kehrseiten der gegenseitigen Anziehung.

Ein Thema ist mir hier besonders ins Auge gefallen. Es schien mir immer so, als ob die Frauen von Grund auf unzufrieden mit der Männerauswahl sind. Gibt es wirklich nur Muttersöhnchen und Disney-Prinzen? Doch wo genau rührt dieses Problem her? Sind die Erwartungen einer Frau zu hoch oder taugen die Männer heutzutage wirklich zu nichts mehr?

Ich muss nicht lange nachdenken, um mir mein Bild davon zu machen, wie Frauen ihre Partner auswählen. Ich habe schon oft festgestellt, dass die Damen aus meiner Sicht eher unlogische Entscheidungen treffen. Anstatt den liebenswerten, besten Freund, der immer bemüht ist, mal aus der „Friendzone“ zu retten, greifen fast alle ausschließlich zu einem coolen Draufgänger-Typen. Diese Art von Mann gibt es in den verschiedensten Facetten. Ganz egal ob einfach nur cool, stark, interessant oder ein wilder Freigeist. Wichtig ist, er muss gefallen und darf um Gotteswillen nicht langweilig sein.

Eines haben alle diese Männer gemeinsam. Sie lassen sich nur schwer bis gar nicht zähmen. Ob dieser tolle Fang geistig auf der Höhe ist, spielt in dieser triebgesteuerten Entscheidung oft nur eine untergeordnete Rolle. Alles, was nach dem erfolgreichen Beschnuppern folgt, ist, dass Madame ihren neuen Schwarm anhimmelt und über beide Ohren verliebt ist. Er hingegen erfüllt meist sein Klischee und lässt sich nicht von seinen Gewohnheiten abbringen. Ironischerweise, findet die Frau dieses Verhalten zu Beginn sogar noch interessant an ihm. Der Typ hingegen bedankt sich jedoch oft in Form von komplettem Desinteresse bei ihr. Vielleicht spielt er sogar bewusst mit ihr und ihrer Situation…

Wie kann so etwas einer Frau passieren, wenn sie doch sonst immer so wählerisch ist und ihre Erwartungen mehr als hochgeschraubt hat? – Hat sie nicht! Sie tut nur so und redet es sich selbst ein. Im Endeffekt blockt sie mit diesem Verhalten jedoch nur die guten Typen aus ihrem Liebesleben.

Gehen wir an dieser Stelle doch noch einmal auf Anfang, und suchen wir den Fehler.

Früher wurde die Tochter noch von ihrem Vater wohlbehütet zu Hause vor der bösen Männerwelt weggesperrt.
Der Männermarkt war völlig überlaufen und die Dame musste vorsichtig sein. Es war gefährlich, sich auf einen Mann einzulassen. Themen wie Verhütung existierten nicht und jede falsche Entscheidung konnte bis zu einer Zwangshochzeit führen. Immerhin wusste der Vater meist, wo die größte Gefahr für seine Kleine lauert und machte es den Jungs daher nicht leicht. Sollte nun ein junger Mann Interesse an der Tochter gehabt haben, musste er sich vermutlich schwer ins Zeug legen, um die Aufmerksamkeit der Tochter zu wecken. Hatte er dies erfolgreich geschafft, musste er auch noch den kritischen Vater von sich überzeugen. Ich glaube, dass diese Bemühungen einen falschen Prinzen-Effekt suggeriert haben und dieser schon zu damaliger Zeit nur ein Mittel zum Zweck war. Die Erwartung, einen Mann wie aus dem Film zu finden, sollte man daher damals wie heute von der Liste streichen.

Nun gut, jetzt wo Daddy also nicht mehr auf seine kleine Prinzessin achtet, ist sie auf sich allein gestellt.

Aber wieso werden bei Frauen die netten Typen oft intuitiv ausgeblendet?

Die Frau von heute möchte alles. Geimpft von Medien, sozialem Druck und im ständigen Konkurrenzkampf muss eine Frau Spaß haben, ihre Freiheit genießen, emanzipiert sein, Karriere machen und sich nebenbei natürlich auch den Mann ihrer Träume angeln. Zumindest glaubt sie, dass sie das muss. Leider führt das Einhalten dieser Punkte bei Frauen eher zu einer egozentrischen Veranlagung und das Ganze endet zwangsläufig so, dass die Frau sich selbst in den Mittelpunkt ihres Lebens stellt. Getrieben von ihren eigenen Gedanken sucht sie also immer nach einer Möglichkeit, sich selbst in der Gesellschaft zu positionieren. Der passende Mann darf hier selbstverständlich kein langweiliger, durchschnittlicher Kerl sein. Auf Spaß möchte sie natürlich auch nicht verzichten, weil man sich auch als Frau mal etwas gönnen kann. Hier führt eins zum anderen.

Schade eigentlich. Aber im selben Zug reicht es einem guten Mann oftmals nicht aus, wenn seine Frau glaubt, sie erfüllt alle Kriterien, aber im Grunde nicht mehr zu bieten hat, als ein hübsches Aussehen, ein Instagram Profil mit tausend Followern und sie insgeheim davon träumt als „Wifey“ mal Kinder zu kriegen und den ganzen Tag zu Hause zu bleiben. Mir zumindest reicht so etwas auf keinen Fall und vielen anderen Männern, die ich kenne auch nicht.

Was lernen wir daraus? Die Frau hat sich doppelt ins Aus geschossen. Die „langweiligen“ Typen passen nicht in Ihre Vorstellung und sie passt nicht in die eines „anständigen“ Mannes. Was übrig bleibt, ist die bereits zu Beginn erwähnte Stereotyp an Männern. Während sich das Rad nun weiter im Kreis dreht, scheinen einige Frauen in ihrem Irrsinn gänzlich zu vergessen, dass jugendliche Schönheit, so wie vieles andere im Leben, vergänglich ist und irgendwann auch andere Werte im Leben wichtig werden.

Also, liebe Damen. Vielleicht solltet ihr einfach mal die Ansprüche ein wenig senken und die hierdurch neu gewonnen Ressourcen können dann dazu verwendet werden, einen brauchbaren Mann zu finden. Viel Glück 🙂


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