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Neustart ins neue Jahr – meine guten Vorsätze

Wir alle fiebern dem Jahr 2021 entgegen. Die Hoffnung ist schließlich, dass es nur noch besser werden kann. Doch was versprechen wir uns vom Neustart ins neue Jahr? Wie fast jedes Jahr macht man sich zum Abschluss des Jahres eine Liste mit Dingen, die man ändern möchte. Gute Vorsätze für das neue Jahr sind mit Sicherheit noch populärer, als der Raclette-Abend zu Silvester. Meist finden sich Punkte auf dieser Liste wie „Wieder fit werden“, „Zeit für Familie“, „Im Beruf weiterkommen“, „Die große Liebe finden“ und „Endlich mit dem Rauchen aufhören“. Spätestens 14 Tage nach dem Neustart ins neue Jahr sind diese Pläne auch schon wieder über Bord geworfen. Ich selber habe mit Sicherheit mindestens drei von diesen Punkten immer auf meine Liste gesetzt und bin genauso kläglich gescheitert. Daher möchte ich mir für diesen Jahreswechsel Dinge etwas anders vornehmen.

Erster Neustart ins neue Jahr: Nicht alles so ernst nehmen!

Die Unsicherheit ist ein ständiger Begleiter. Gerade in diesen instabilen Zeiten lässt sie einen in eine Spirale der negativen Gedanken verfallen. Man muss sich so über vieles Gedanken machen: weniger Einnahmen dank Kurzarbeit, welche Ausgaben kann man reduzieren oder gleich alles hinschmeißen und eine berufliche Veränderung anstreben? Eine Sache, die ich allerdings in den letzten Monaten gelernt habe: Man darf nicht alles so ernst nehmen. Verbissenheit und Erfolgskämpfe führen nicht unbedingt zu den gewünschten Ergebnissen. Aus persönlicher Erfahrung erreicht man damit eher das Gegenteil. Die Arbeit wird mit nach Hause genommen, die Probleme nähren die Selbstzweifel, um im Endeffekt nur noch frustriert dazusitzen und sich zu wundern, warum man in der Karriere nicht weiterkommt.

Warum also sollte man gerade jetzt nicht alles so ernst nehmen. Ich bin in der glücklichen Situation in einem Land zu leben, das mich absichert, wenn ich einen Hänger habe. Um mein Hab und Gut und einem Dach über dem Kopf muss ich mir keine Sorgen machen. Die viele Freizeit der letzten Monate hat mir den Freiraum gegeben, über viele Dinge nachzudenken. Was ist mir wichtig im Leben? Was möchte ich erreichen? Wie sieht es aus, wenn ich glücklich und zufrieden bin?

Damit habe ich für mich den Entschluss gefasst, wieder mehr die Leichtigkeit des Lebens zu genießen. „So ein Scherzkeks“ mag sich jetzt der Ein oder Andere denken. Leichtigkeit des Lebens bei einer Pandemie, eingebrochener Wirtschaft, großer Arbeitslosigkeit, geringen Karriereaussichten, ganz zu schweigen davon, wie schwer es 2020 war, eine Beziehung zu führen – die Liste könnte man endlos fortsetzen. Dennoch bin ich an einem Punkt angekommen, mich weniger verbissen an Erfolgszielen aufzuhängen oder gar zu messen. Mit diesem Tunnelblick habe ich vor Corona einiges an Lebensfreude verloren, die ich mir jetzt Stück für Stück zurückerkämpfe. Auch hier gibt es gute und schlechte Tage, aber mein Ausblick in die Zukunft ist nicht mehr so trist und grau. Denn eines ist sicher: Der berühmte Ernst des Lebens holt einen so oder so ein. Warum also nicht mit etwas mehr Positivismus an die Sache gehen?

Zweiter Neustart: Liebe dich selbst, bevor du jemand anderen liebst!

Der zweite große Punkt auf meiner Liste: die Liebe. RuPaul, Amerikas bekannteste Dragqueen sagt zum Ende jeder Folge ihrer erfolgreichen Reality-Show RuPaul’s Drag Race den Spruch: „If you can’t love yourself, how in the hell are you going to love somebody else“. In der Übersetzung heißt es, man möge sich selbst zuerst lieben, bevor man jemand anderen lieben kann.

Nur was zum Henker will RuPaul uns damit sagen? Es geht sicherlich damit einher, dass man als Mitglied der LGBTQ+ Community beim Thema Liebe viele Herausforderungen meistern muss, die sich von allen anderen Menschen kaum unterscheiden. Es gibt jedoch besonders den Punkt der Ausgrenzung, weil man anders ist. Jeder Mensch, der in seinem Leben ein Coming-out mitgemacht hat, weiß wahrscheinlich, wovon ich spreche. Sich selbst zu akzeptieren, sich selbst als Mensch gut zu finden und sich damit selbst zu lieben, ist ein schwieriger Balance-Akt. Man verfällt dabei gerne in egomanische Selbstdarstellung des Sonnenkönigs Ludwig XIV oder glaubt gar Gottes Geschenk an die Menschheit zu sein. Es geht hier allerdings viel mehr um den Punkt in sich ruhend und zufrieden zu sein mit dem Mensch, der man ist. Mit den guten und den schlechten Seiten!

Mein Ziel für das nächste Jahr

Natürlich ist das kein Freifahrtschein, sich nicht selbstkritisch zu beäugen und keine konstruktive Kritik aus seinem Umfeld anzunehmen. Wenn man diesen Balance-Akt der in sich ruhenden Zufriedenheit und Kritik erfolgreich ausgelotet hat – es ist wohlgemerkt eine Lebensaufgabe – ist man meiner Meinung nach auch offener jemand anderen zu lieben. Daher möchte ich für den Neustart in das neue Jahr 2021 an meiner Selbstliebe arbeiten, bevor ich mich wieder auf eine neue Liebe einlasse.

Ich freue mich auf ein spannendes und aufregendes Jahr 2021. Ich hoffe, dass mit diesen Vorsätzen meinem Neustart ins neue Jahr auch nichts mehr im Weg steht. Im Endeffekt weiß eh keiner, was der morgige Tag mit sich bringen wird. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Von daher stelle ich mich ernstbefreiter und selbstliebend diesen Herausforderungen des Lebens und lasse mich überraschen.

Wir wünschen euch ein schönes neues Jahr!

Wir, das Team von Blogmichdoch.de: Julian, Christina und Joachim wünschen euch ein gesundes und glückliches Jahr 2021! Seid gespannt, was unser Projekt im nächsten Jahr für euch bereithält, wir werkeln bereits an ein paar Ideen für euch! Und nicht vergessen, unseren Podcast hören 🙂


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Ich, Joachim, bin ein Repräsentant der LGBTQ+ Community. Ich falle unter den Buchstaben G. Also, kurz gesagt: ich bin schwul! Damit kann ich aus einem ganz speziellen Blickwinkel über das Zusammenleben von Frauen und Männern berichten. Oder besser gesagt, warum es oftmals nicht so klappt.Neben dieser Sichtweise berichte ich auch über das Dating-Leben aus meiner Welt.