Normalerweise würde ich sagen, ich bin eine Person, die keine Probleme hat sich durchzusetzen oder ihre Meinung zu sagen. Auch unter Sexismus im Berufsleben hatte ich, trotz barbieähnlicher Optik, eher wenig zu leiden. Doch je älter ich werde, desto mehr frage ich mich: Ist das, was mir im Alltag passiert, nicht schon längst Sexismus?
Folgende Situationen sind mir in letzter Zeit widerfahren, jeder, absolut jeder, ich schwöre euch, JEDER, mit dem ich als Dienstleister in der letzten Zeit zu tun hatte, hat seinen Job nicht erfüllt.
Ich bin in den letzten Monaten umgezogen, daher hatte ich viel mit Malern, Elektrikern, Telefonanbietern, Handwerkern im Allgemeinen, Adressänderungen bei egal welchem Unternehmen, der Post mit einem Nachsendeauftrag, Hausverwaltungen, der Bank und und und zu tun. Nun, nach Monaten muss ich euch eins sagen: Ich kann nicht mehr!
Kein Mensch da draußen beherrscht seinen Job, absolut niemand. X Leute haben ihr Versagen auf meinem Rücken ausgetragen und damit meine ich mal ausnahmsweise nicht meinen Ex-Freund. Jeder der hier irgendeine Mission hatte, sei es, das Internet zu aktivieren, eine Gastherme umzuhängen oder einfach nur meine Adresse zu ändern: Keiner hat es hingekriegt. Jeder Dienstleister musste hier mehrmals erscheinen, unplanmäßig versteht sich. Alle, die mich zurückrufen sollten, taten es nicht (auch nicht mein Ex-Freund…). Ich habe nichts anderes gemacht, als tausende E-Mails und Telefonate zu führen, um die Leute hier an den Start zu kriegen. Oder aber auch nur, um ihnen erneut einen Fehler in der vergangenen Ausführung melden zu müssen.
Ich finde es sexistisch, wenn Männer Frauen nicht ernst nehmen!
Nun kann man sich eins fragen, was hat das Ganze mit Blogmichdoch.de sowie den Männer- und Frauen-Themen zu tun, über die wir normalerweise schreiben? Ganz einfach, 90 % dieser Menschen waren Männer, wo irgendwas schiefgegangen ist und einfach komplett ignoriert wurde, was ich sagte.
Nun frage ich mich langsam, ist das nicht schon längst Sexismus? Was denken sich die Kerle dabei? Wenn ich sage, hängen sie die Gastherme bitte so hoch wie möglich und es heißt „Ja“, dann erwarte ich das auch. Als ich wiederkam, hing sie mittig an der Wand. Wenn ich sage, Achtung, die Wand ist dünn, nicht so tief bohren bitte und man beim Nachbarn dann mit einem 10er-Bohraufsatz rauskommt, ja was ist denn das? Sonst sind manche von euch im Tiefbohren doch auch nichts sooo begabt… Egal, was ich sagte, worum ich bat, es wurde einfach wirklich immer ignoriert von Männern.
Sexismus: Redet das Mädchen vor mir oder höre ich Stimmen?
Ich erkläre Dinge, doch jeder Mann, mit dem ich zu tun habe, scheint mich anzuschauen und zu denken:
„Bla, bla, bla, bla Barbie, oh Brüste, bla, bla, bla, mir juckt der Sack, bla, bla, bla, ist das eine Spinne da oben?“
Ich habe das Gefühl, dass diese Art von Sexismus zugenommen hat und mich immer weniger Männer ernst nehmen, als noch vor ein paar Jahren.
Mittlerweile bin ich so sauer, den nächsten könnte ich hauen, der das mit mir macht! Das ist unglaublich, wie Männer meinen, überhaupt gar nichts mehr auf das Wort von Frauen zu geben. Sogar, wenn sie für eine Dienstleistung bezahlt werden. Ihr könnt euch wirklich nicht vorstellen, wie viele Telefonate und Termine ich schon machen musste, nur weil jemand seinen Job scheiße macht. Und wer hat den Ärger und den Schaden am Ende? Ich vor allem und Geld muss ich dafür auch noch zahlen, also zumindest für die ursprünglich vereinbarte Leistung. Aber keiner gibt mir Geld zurück, wenn die Arbeit einfach schlecht erledigt wurde und x Folgetermine nötig sind.
Ich finde, dass diese Art der pure Alltags-Sexismus ist, unter dem vor allem wir Frauen zu leiden haben. Lass die Alte mal labern… Und wisst ihr was, wenn man dann deutlicher wird und sagt: „Herr XY, das geht so leider nicht usw.“, wisst ihr was dann ist? Dann wird man abgestempelt und abgehakt als die Zicke oder pampig! Wow, keinem Mann der Welt würde sowas bei einer halbwegs freundlichen Kritik nachgesagt werden. Und genau das ist was? Richtig, Sexismus, liebe Männer…
Dir gefällt dieser Beitrag nicht? Dann #blogmichdoch!